Elsa Salonen

Metsänpeitto

in den finnischen Wäldern gesammelte natürliche Materialen (Gemälde: extrahierte Farbpigmente aus Erlenrinde, Fichtenzapfen, Moos und Pilzen auf Glas / Installation: Schwanenfeder, Kronen von drei Erlen, Flechte, ganze und pulverisierte Tierschädel, -knochen und -zähne, zermahlene Steine), Salz, Alaunkristall, Glas, Metall
2021–2024, 215×175×415 cm

Im Mittelpunkt der Installation Metsänpeitto stehen die mythologischen Kräfte des Waldes, der Festung des Pflanzenkönigreichs. In der finnischen Naturverehrung bezeichnete metsänpeitto (wörtlich: „die Decke des Waldes“) das Verschwinden von Menschen und Vieh in die Andersartigkeit des Waldes: man verirrte sich nicht im Wald, sondern trieb außer Sichtweite dieser Realität. Dem beugte man zum Beispiel vor, indem man Salz in hohlen Vogelfedern versteckte oder, nachdem das Christentum die finnische Weltsicht erobert hatte, Scheunen in gleicher Ausrichtung wie die Kirche baute. Eine Möglichkeit, metsänpeitto zu entkommen, war, die Mächte des Todes anzurufen oder die Kronen dreier junger Bäume zusammenzubinden.

Dank:

Ausstellungsansichten: Ama Gallery, Helsinki, 2024

Guter Erde Wichtel, schenkt mir Schlaf zum Schlafen, Ruhe zum Ruhen, ich möcht’s nicht auf ewig, lediglich auf Zeit!

Heikki Roiko-Jokela: Ihminen ja metsä - kohtaamisia arjen historiassa, 2012 (Einer alten Überlieferung zufolge konnte man mit diesem Bittgebet metsänpeitto entgehen, wenn man die Nacht im Wald verbrachte.)